Magische Flammen (German Edition) by Astrid Freese

Magische Flammen (German Edition) by Astrid Freese

Autor:Astrid Freese [Freese, Astrid]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-31T05:00:00+00:00


14. Kapitel

Hatte sie den Verstand verloren? Die Frage stürmte auf Damian ein und ließ ihn beinahe vergessen, dass eine Messerklinge an seinem Hals lag.

»Sprich! Was willst du?« Leises, raues Krächzen, das einen Hobel ersetzte.

Wie ein paar Minuten zuvor öffnete er den Mund, bewegte die Lippen und schüttelte den Kopf.

»Wenn du nicht reden kannst, warum wirst du dann zu mir geschickt? Wie soll ich verstehen, was du kaufen willst, he?«

Verdammt, er brauchte etwas zum Schreiben. Damian legte behutsam den Zeigefinger an die Klinge und schob sie ein Stück von seinem Hals weg.

»Du kannst wirklich nicht sprechen?« Ein Fauchen, hinter dem die Gewalt einer Löwin steckte, und doch leiser war als das eines Kätzchens.

Er schüttelte den Kopf.

»Kannst du schreiben?«

Damian nickte und atmete tief durch, als der Stahl zwischen Kathleens Rockfalten verschwand. Sie drehte sich um, nahm aus einem Schubfach einen Griffel und eine Tafel aus Schiefer und drückte ihm beides in die Hand. Kleine Einritzungen auf der Oberfläche zeugten davon, dass die Schiefertafel oft benutzt worden war. Sie haben mich vor den Wölfen gerettet, schrieb Damian.

»Ich?« Ein krächzendes Glucksen begleitete das Wort. »Wie kommst du auf die Idee?«

Sie haben mir vorgeworfen, dass ich die Monster zu Ihrem Haus geführt habe. Damian konnte sich noch an den Vorwurf erinnern, den sie an ihn richtete, bevor sie ihn mit der Faust in die Bewusstlosigkeit schickte. Als Kathleen den Satz gelesen hatte, überzog von jetzt auf gleich eine tiefdunkle rote Farbe ihr Gesicht. Einen Herzschlag später krachte ihre flache Hand auf seine schmerzende linke Wange, die der Schneebatzen aufgerissen hatte. Damian gelang es nur schwer, einen Protest hinunterzuschlucken. Dieser würde eh ungehört bleiben, trotzdem konnte er Kathleen dieses Verhalten …

»Du hast Wolfsmonster zu mir gebracht? Bist du irre? Das nächste Mal wirfst du dich ihnen selbst zum Fraß vor, bevor du anständige Leute in Gefahr bringst. Narr!«

Das letzte Wort spuckte sie beinahe aus. Damian schnappte nach Luft, weil Kathleen mit zornig funkelnden Augen an ihm vorbeirauschte. Sie riss zwei Schwerter und eine Wurfaxt von der Wand und rannte fluchend aus dem Raum. Damian blieb stehen und starrte den wehenden Röcken hinterher. Ohne ihm eine Chance zur Verteidigung zu lassen, fällte Kathleen ihr Urteil. Natürlich hatte er die Wölfe nicht absichtlich … Seine Nackenhaare richteten sich auf. Gütiger Himmel, sie wollte doch nicht etwa hinausgehen?

Er ließ die Tafel und den Griffel fallen, pflückte ein Katana und einige Wurfsterne von der Wand und stürmte Kathleen nach. Sie wollte in der Tat hinaus, denn sie riss in dem Augenblick die Haustür auf, als er die Wohnstube erreichte. Kalter Wind fegte Schneeflocken in den Raum, die tanzend durch die Luft wirbelten.

Ein markerschütternder Schrei kratzte Damian beinahe die Haut vom Rücken. Lautlos fluchend rannte er los und kam ein paar Schritte später schlitternd neben der Schmiedin zum Stehen.

»Es tut mir leid, Ms. Kathleen, ich wollte Sie nicht erschrecken.«

Damian blinzelte und sah hinab. Ein achtjähriger, schmächtiger Junge stand vor ihnen. In der rechten Hand hielt er eine Sturmlaterne.

»Und warum lungerst du dann vor meiner Haustür herum?«, fragte Kathleen krächzend.

»Master Lorin schickt mich.



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